Seit in den letzten Tagen die Temperaturen gestiegen sind, fühlt es sich schon richtig nach Frühling an. In Scharen sieht man die Leute spazieren gehen und auch die Vögel sind schon richtig aktiv. Wenn ich in meinem Arbeitszimmer aus dem Fenster schaue, sieht der Anblick des brachliegenden Ackers aber noch nicht wirklich nach Frühlingserwachen aus. Da wächst gerade noch genau gar nichts. Auch auf den umliegenden Wiesen und Balkonen sieht es noch ziemlich trist aus.
Eigentlich ist das ja auch kein Wunder – immerhin ist gerade erst Anfang März und damit eigentlich noch Winter. Trotzdem kann ich mich drauf verlassen, dass hier bald wieder die ersten Triebe zu sehen sein werden und die ersten Blumen aus dem Winterschlaf erwachen. Das weiß ich, denn das war auch die letzten Jahre so. Das erinnert mich an ein Versprechen, das Gott den Israeliten im Exil gegeben hat. In Jesaja 35 verspricht er den Israeliten, Wüste in einen blühenden Garten zu verwandeln:
Die Wüste und das dürre Land werden fröhlich sein. Die Steppe wird jubeln und blühen wie eine Lilie. Sie steht in voller Blüte und jubelt, sie jubelt und jauchzt vor Freude. (Jesaja 35, 1-2)
In der Wüste brechen Quellen auf, und Bäche bewässern die Steppe. Der glühende Sand wird zu einem Teich, in der Dürre sprudeln frische Wasserquellen. Wo einst die Schakale hausten, wachsen Gras, Schilf und Papyrus. (Jesaja 35, 6-7)
Bei diesen Worten kann ich mir bereits lebhaft vorstellen, wie es draußen bald wieder aussehen wird. Das Versprechen gilt allerdings nicht nur für die Natur, sondern auch für die Menschen.
Sagt denen, die den Mut verloren haben: »Seid stark und habt keine Angst! Seht, dass ist euer Gott! Er übt Vergeltung und schafft Recht. Er selbst kommt, um euch zu befreien.« Dann gehen den Blinden die Augen auf, und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Der Gelähmte springt wie ein Hirsch, der Stumme jubelt aus vollem Hals. (Jesaja 35, 4-6)
Ich finde diese Worte machen Mut – das tut gerade jetzt im Moment richtig gut. Sie sind aber auch eine Aufforderung. Sagt denen, die den Mut verloren haben: Seid stark und habt keine Angst! Ich finde, das sollten wir uns zu Herzen nehmen. Auch wenn wir gerade auf vieles Verzichten, müssen wir gute Stimmung, Mut und Zuversicht in die Welt tragen. Keine kleine Aufgabe, aber eine, die im Kleinen beginnt. Seid stark und habt keine Angst! Gott selbst kommt, um euch zu befreien! Für die Frühlingsgefühle habe ich mir übrigens heute Morgen auf dem Markt eine Primel gekauft – das hilft auch.
Euer Moritz Oberacker
BAK-Mitglied und Leitung beim PfingstLager
PS: Die Bibelstellen habe ich aus der neu erschienenen BasisBibel – eine moderne Übersetzung, bei der viele Wörter, die in der Originalsprache eine andere Bedeutung haben, noch zusätzlich erklärt werden: https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/BB/ISA.35/Jesaja-35