Meist reicht ein Blick, um sich einen Eindruck von einer Situation zu verschaffen. Ein Blick kann sehr unterschiedlich sein: klar oder trüb, freundlich oder skeptisch, flüchtig oder scharf … Der Blick ist die Art und Weise der Wahrnehmung bzw. der Blickwinkel oder die Perspektive einer Betrachtung.
Was steht im Fokus meines Blickes? Sehe ich Schönes, Gutes, freundliche Menschen und herzerwärmende Situationen, oder Not und Krankheit? Was sagt mein Blick aus? Kann man meinem Blick Sorge oder Freude entnehmen, Ärger oder Zuversicht? Oft passiert es, dass der eigene Blick trüb wird. Durch die Nachrichten der Welt, Angst, Stress, … Genau dafür brauchen wir einen Blickwechsel: Den eigenen Blick wieder auf Neues zu heben, aber auch mal die Sicht von Anderen anzuhören.
„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“
fragt der Psalmist in Psalm 121, auch heute aktuell: „Woher kommt uns Hilfe bei unseren Bergen voll Lasten, Arbeit und Sorgen?“ Er bleibt nicht dabei stehen:
„Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht. Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele. Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!“
Wie der Psalmist können auch wir unseren Blick über die Berge heben, zum Himmel, zu unserem Herrn. Der Schreiber erfährt durch diesen Blickwechsel neuen Mut und Zuversicht. Diese Erfahrung können auch wir machen: Egal was uns beschäftigt und wohin der Blick schweift, der Herr ist da. Er behütet meinen Ausgang und Eingang – eine Zusage mit enormer Größe!Mir begegnet täglich ein Schriftzug auf dem Boden vor einem Gebäude: „Blick heben“. Dies ist nicht nur die Aufforderung, mal das Handy wegzustecken um nicht die Stufen hinunter zu fallen, sondern auch die Aufforderung, in meinem Leben den Blick zu heben. Den Blick weg von dem was mich runter zieht nach vorne auf das was da kommt und den Blick auf Gott, der mich in allem nicht alleine lässt. So kann sich meine Perspektive ändern. Und wenn man das im Alltagstrott öfters schafft, geht man auch gleich mit einem viel fröhlicheren Blick durch den Tag.
Ich wünsche dir und mir, dass wir immer wieder den Blick heben nach oben und auf das Bevorstehende, aber auch mal neue Perspektiven einnehmen. Und wer weiß, vielleicht begegnen sich dann unsere Blicke. Ich freue mich schon darauf.
Eure Mirjam Alber
BAK-Mitglied und Leitung der Rötenbach Girls