Während ich diese Zeilen schreibe, fallen draußen bedächtig die Schneeflocken. Eigentlich wollte ich über den Frühling schreiben. Beim Blick auf den trotz Schneefall tapfer blühenden Baum fällt es mir nicht schwer, mich an die Frühlingsgefühle von letztem Wochenende zu erinnern. Und bis diese Andacht bei den Lesern ankommt, hat der Frühling mit Sicherheit das Ruder voll übernommen.
In der Natur herrscht Aufbruchsstimmung. Nach dem Winter blüht es überall um die Wette: Blumen, Büsche und Bäume – als wollten sie sich gerne gegenseitig überbieten. Nicht nur draußen kann ich diese Aufbruchsstimmung erkennen. Auch in unserer Jugendarbeit stellt sich für mich ein bisschen das Gefühl eines Neuanfangs ein. Für unsere Sommerfreizeiten wird kräftig vorbereitet und ich bin zuversichtlich, dass dieses Jahr endlich wieder alle Freizeiten wie geplant stattfinden können, wahrscheinlich so „wie früher“. Auf dem Vorbereitungswochenende fürs PfiLa konnte ich persönlich erleben, dass die Vorfreude und die Motivation groß ist. Endlich wieder Zeltlager. Gleichzeitig hatte ich aber auch das Gefühl, dass es nicht einfach wie früher weitergeht. In den drei Jahren seit dem letzten PfiLa ist viel verloren gegangen. Im Mitarbeiterteam gab es Änderungen, das Teamgefühl muss sich erst wieder neu einspielen. Viele Verbesserungsideen, die wir am Ende des letzten PfiLas 2019 gesammelt hatten sind in Vergessenheit geraten, oder einfach von der Realität überholt worden. Es fehlt auch einfach ein bisschen die Routine. Auch bei den Anmeldezahlen sieht man, dass auch bei den Teilnehmern nicht alles „wie früher“ ist.
Doch wir sind nicht allein bei diesem Neuanfang. Der Prophet Jesaja verkündet uns Gottes Wort:
Denkt nicht mehr an das, was früher geschah. Beschäftigt euch nicht mit der Vergangenheit. Schaut her, ich schaffe etwas Neues! Es beginnt schon zu sprießen – merkt ihr es denn nicht? Ich lege einen Weg durch die Wüste an, im trockenen Land lasse ich Ströme fließen. (Jesaja 43, 18-19)
Nach vorne Blicken – in aller Unsicherheit. Ich finde das einen guten Ratschlag. Und ein starkes Bild. Ein neuer Weg durch die Wüste, ein Fluss im trockenen Land. Ich bin zuversichtlich, dass das auch auf unsere Jugendarbeit zutreffen wird. Sicher ist einiges verloren gegangen, aber jeder Neuanfang bietet auch Chancen – und darauf sollten wir uns konzentrieren, anstatt dem alten hinterher zu trauern. Gemeinsam schaffen wir neues!
Moritz Oberacker
PfiLa-Leitung und BAK-Mitglied