Übereinstimmend stellen Wissenschaftler und die Politik fest, dass Kinder in dieser Corona-Pandemie aufgrund der verhängten Beschränkungen ganz besonders leiden. Ihnen fehlen u. a. durch wochenlange Schulschließungen und wegen der Untersagung von Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit die für sie so wichtigen sozialen Kontakte. Gerade deshalb brauchen Kinder und Jugendliche für diesen Sommer eine verlässliche Perspektive.
Daher unsere Forderungen an die Politik in Baden-Württemberg:
1. Wir brauchen frühzeitig (nicht erst im Juni!) Klarheit darüber, welche Rahmenbedingungen (hinsichtlich maximaler Größe der Veranstaltungen, Hygieneanforderungen, etc.) für die Freizeiten im Sommer 2021 gelten werden (vgl. Planungsrahmen 2020).
2. Wir brauchen schon jetzt die Sicherheit, dass – egal wie viel Unterricht in diesem Schuljahr nicht in Präsenz stattfindet – die Sommerferien in ihrer Länge und ihrer Terminierung unangetastet bleiben.
3. Wir brauchen zur Kompensation der Mehrkosten bei Jugenderholungsmaßnahmen aufgrund erhöhter Hygieneanforderungen (Masken, Desinfektionsmittel, mehr Mitarbeitende, etc.) die Zusage, dass diese durch das Sozialministerium übernommen werden.
4. Wir wollen bei Jugenderholungsmaßnahmen in den Pfingst- und Sommerferien eine anlasslose und für die Jugendverbände kostenlose Corona-Schnelltestung aller Teilnehmenden und Mitarbeitenden – ganz nach Tübinger Vorbild an Schulen und in Kindertagesstätten. Diese soll zu Beginn der Freizeit zwei Tests in angemessenem zeitlichen Abstand umfassen.
5. Wir wollen, dass das Sozialministerium allen ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitenden auf Pfingst- und Sommerfreizeiten rechtzeitig vor Beginn der Jugenderholungsmaßnahmen – analog zu Lehrkräften in Schulen und Mitarbeitenden in Kindergärten und Kindertagesstätten – ein Angebot zur Impfung gegen COVID-19 macht.
6. Wir brauchen umfassenden Schutz für die freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit und somit die verbindliche Zusage des Sozialministeriums, dass das Land krisenbedingte Ausfall- und Stornokosten im Jahr 2021 vollumfänglich übernimmt.
Die Jugendverbände brauchen in diesen schwierigen Zeiten echte Unterstützung und keine leeren Versprechungen! Nur so können wir auch künftig verlässliche Partner in der außerschulischen Jugendbildung und -erholung bleiben.
Ralf Lehmann, 1. Vorsitzender des ejgp