Weidach live: Ägypterlager 2022

12. August – Leuchtende Augen, leuchtende Pyramiden

In feierlichster Atmosphäre feierten die Ägypter ihren letzten Abend unter dem Sternenhimmel Weidachs. Nachdem die ägyptische Sonne zwei Wochen lang erbarmungslos die Vegetation dahindörren ließ, wurde statt eines pyromanischen Feuers ein pyramadisches Lichterspiel entfacht. Das war zwar genauso unterhaltsam, konnte die Ägypter aber nicht von dem unaufhaltsam nahenden Ende ihrer Zeit in Weidach ablenken.

Auch dieses Jahr war es uns wieder eine Ehre und große Freude, diese Zeit geteilt und gemeinsam verbracht zu haben. Wir wünschen allen Ägyptern, Eltern und Wesiren ein erfolgreiches, ereignisreiches und bereicherndes Jahr und blicken gespannt auf das nächste Lager!

11. August – Pharao in Partylaune

Nach den Anstrengungen des Nachmittags wollte der Pharao den Abend heute in geselliger Runde und mit spaßiger Unterhaltung ausklingen lassen. Das ließen sich die Ägypter der sechs Städte nicht lange sagen, warfen sich sofort in Schale und strömten eilig zum Tempel. Bei tobender Menge mussten durch bei hitzigen Spielen Skarabäen gesammelt und erworben werden, was schließlich Luxor am besten gelingen sollte.

11. August – Zu viel Nil

Wie allgemein bekannt sichert der Nil als Lebensader Ägyptens mit alljährlichen Überflutungen den Nachschub an fruchtbarer Erde und sorgt so für ertragreiche Ernte im Land. Leider jedoch ist die letzte Nilschwemme so stark ausgefallen, dass das Netz der ausgeklügelten Bewässerungskanäle beschädigt wurde. Glücklicherweise kümmerte sich Imhotep mit tatkräftiger Unterstützung der ehrgeizigen Nachwuchsbaumeister um deren Wiederaufbau.

10. August – Ägypter auf Entdeckungsreise

In aller Frühe (quasi noch vor dem Aufstehen) machten sich die Ägypter heute auf dem Weg in unbekannte Länder und Zeiten. In einem wundersamen Gebäude im fremden München konnten die erstaunlichsten Erfindungen, Naturgesetze und sogar der Rosettastein (na ja – ein Faksimile zumindest) begutachtet werden, mit dem im 19. Jahrhundert endlich die noch unverständlichen ägyptischen Hieroglyphen entschlüsselt werden konnten.

Anschließend konnten sich die nun Wissens-satten Reisenden im Badesee Luß abkühlen. Mit seinem kristallblauen Wasser und strahlendem Sonnenschein fühlten sich die Ägypter direkt an Ihre Heimat erinnert.

9. August – Erdbeben in Ägypten

Nach einem starken Erdbeben musste der Pharao starke Beschädigungen an fast allen Bauwerken im gesamten Herrschaftsgebiet feststellen. Besorgt um das künftige touristische Potenzial seiner Prachtbauten wandte er sich an seinen zuverlässigsten Baumeister Imhotep. Dieser wurde umgehend damit beauftragt, den Wiederaufbau von Pyramiden, Obelisken und Tempelanlagen zu planen und zu leiten. Natürlich benötigte er dafür die Hilfe der beflissenen Ägypter mit ihren umfassenden Rohstoff- und Verarbeitungskenntnissen. Derer hatten die Bewohner Luxors am meisten, wie sich schließlich herausstelle.

7. August – Grabräuber stören Tag des Osiris

Just als der Pharao den alljährlich feierlich begangenen Tag des Osiris eröffnen wollte, tönte die kürzlich angebrachte Alarmanlage und schreckte die eingedrungenen Grabräuber auf. Da die Krokodile gestern erst ein üppiges Frühstück abbekamen (die Schwiegermutter war einen Tag zu lange auf Besuch geblieben), zeigte sich der Pharao gnädig und ließ die Halunken um ihre Freiheit spielen. Verloren sie aber die von ihnen selbst vorgeschlagenen Herausforderungen, wurden sie mumifiziert und so zurück in den Tempel getragen.
Letzteres war, wie sich schnell erwies, beim Großteil der Räuber das Ergebnis, ganz zur Freude der weit angereisten Gäste. Diese konnten endlich – nach erfolgreicher Mumifizierung des letzten Eindringlings – mit den Festlichkeiten beginnen, bei derer es an einem reich gedeckten Kuchenbuffet nicht fehlte und die schließlich im traditionsreichen Ballonstart ihr feierliches Ende fanden.

6. August – Ägypter steigen auf

Die Gesellschaftsstruktur im antiken Ägypten war ein komplexes Konstrukt, das heute – oh Wunder – oft mithilfe einer Pyramide verbildlicht wird. Diese Gesellschaftsstruktur haben die Ägypter heute selbst durchlebt, indem sie sich für verschiedene Berufe und Laufbahnen entschieden haben.

Wie Bertolt Brecht (man vermutet eine Nebentätigkeit als Honorarberater des Pharaos) bereits wusste, ist „nicht nur die technische Ausbildung von Bedeutung, auch die geistige muss Beachtung finden“. Entsprechend stand es den Ägyptern offen, sich in verschiedenen handwerklichen, militärischen, geistlichen und auch politischen Berufen aus- und fortzubilden. Mit den erlangten Qualifikationen konnten wiederum Feldzüge gestartet, an Gerichtsverhandlungen teilgenommen oder Gebäude gebaut werden. Kurz: Die Ägypter haben es so auf verschiedenste Weise zu Ruhm und gesellschaftlichen Aufstieg gebracht.

5. August – Unrecht

Ist es nicht ungerecht, dass man sein Kind für zwei Wochen einer Bande halbstarker Jünglinge anvertraut und im Gegenzug dann der „live“-Ticker auch noch 2 Tage Verspätung hat? Allerdings! Und damit sind Sie, liebes Publikum, in einer ähnlich unbequemen Situation wie Josef (na ja, fast jedenfalls…), der von seinen Brüdern an eine zufällig vorbeiziehende Karawane verkauft wurde. Das Leben ist nun einmal hart und ungerecht, das wissen sogar die jungen Ägypter. Deshalb, so ließ der Pharao verlauten, lohne es sich auch, ein wenig darüber nachzudenken und zu reflektieren, wie man im Fall einer solchen unschönen Erfahrung den am besten zu reagieren habe.

3. August – Kleopatra greift zur Ultima Ratio…

… und als selbst das nicht hilft, nach ihren Haaren, um sie ordentlich zu raufen.

Die Herrscherin war durch die fortschreitenden römischen Truppen zunehmend in Bedrängnis geraten. Ihre Berater empfahlen, Kontakt mit einem kleinen gallischen Dorf aufzunehmen, das auf Widerstandsaktivitäten gegen die römischen Besatzer spezialisiert ist. Scheinbar aber weniger darauf, sein Wissen weiterzugeben. Denn trotze allerlei Ideen und Initiativen war Kleopatra nach dem bunten Treiben hinter ihres Palastes Tor so klug als wie zuvor. Sogar Angela Merkel, die aufgrund noch ungeklärter plötzlich Umstände dem Palastgemäuer entstieg, vermochte weder und trotz resoluter Versuche, dem unterhaltsamen Aufeinandertreffen von Galliern und Ägyptern eine konstruktive Struktur zu verpassen noch eine Lösung für Kleopatras Römerproblem zu finden.

3. August - Vorbereitungen auf die nächste Nilschwemme

Ein jeder in Ägypten weiß:
Einmal im Jahr wirds richtig heiß.
Meist ist das im Juli so,
und macht die Eisverkäufer froh.
Wenn das nun in den August noch wärt,
wurde früher dann Gott Ra verehrt.
So gehts uns auch dieses Lager,
egal ob Wesir, Ägypter oder Nager:
Es tropft der Schweiß uns vom Gesicht
und es ist kein Ende hier in Sicht.
Doch was ist jetzt zu tun?
Fragten wir nur Tutanchamun.
Der sagt die Antwort läg am Nil, 
in Form von unserm Lieblingskrokodil.
Es springt hinein ins kühle Nass
und hat den allergrößten Spaß!

2. August – Träumereien

Wussten Sie, dass der Autor dieses Livetickers 480 € pro Betrag und für Überlänge (>100 Wörter) sogar 620 € erhält?
Das ist natürlich völliger Blödsinn, aber neidisch sind Sie vielleicht trotzdem geworden. So ging es auch den Brüdern von Josef, der nicht nur ständig von seinem Vater bevorzugt wird, sondern noch dazu fortlaufend von seinen extravaganten Träumen erzählt.
Der Pharao, zur Überraschung aller Ägypter, wollte sich gerade mit dieser Geschichte beschäftigen. Auf dass seine Untertanen „nicht sofort in Neid und Unglück anheimfallen, nur wenn irgendjemand etwas geschenkt bekommt“. Die Ägypter bestätigten mit zahlreichen eigenen Erfahrungen, dass dies in der Tat eine relevante und spannende Frage ist, über die es sich lohnt, ein wenig zu diskutieren und reflektieren.

2. August - Ägypter auf Wanderschaft

Zwar waren sie vor nicht allzu langer Zeit erst in ihre neuen Behausungen eingezogen, doch scheinbar war die Neugier der Ägypter damit noch nicht gestillt. Denn heute begaben sie sich auf Wanderschaft in unbekannte Gefilde, wo sie unterwegs sogar ohne Kleinpyramide und unter dem freien ägyptischen Sternenhimmel nächtigten. Auch für die Verpflegung und den Gepäcktransport musste nun plötzlich selbst gesorgt werden, woran die Abenteurer allerdings sichtlich Freude hatten.

 

1. August – Crashkurs Ägyptologie

Kaum hat sich – Isis sei Dank – seine Frau gesundheitlich wieder erholt, wird der Pharao von neuen Sorgen umgetrieben: Die Einwohner der Neubaugebiete von Memphis, Kairo, Assuan, Theben, Alexandria und Luxor hätten sich noch nicht ausreichend mit Kultur und Geschichte ihrer neuen Wahlheimat beschäftigt. Allerdings beließ es der Herrscher nicht bei seiner Beschwerde, sondern organisierte kurzum einen Wettstreit, bei dem die sechs Städte ihr Wissen untereinander messen und vergrößern konnten, aber auch die sachkundigste Stadt monetär belohnte.

So lernten die Ägypter heute Abend zum Beispiel, dass Kairo die drittgrößte Stadt Afrikas ist (nach Kinshasa und Lagos), dass die vermutlich älteste Pyramide der Welt um ca. 2630 vor Christus nordwestlich von Memphis errichtet wurde aber auch, dass die meisten Pyramiden nicht im heutigen Ägypten, sondern im heutigen Sudan zu finden sind.

Außerdem lernten die Ägypter auch, dass der Pharao durch fleißiges Lernen und wissbegieriges Zuhören gutmütig gestimmt werden kann. So, dass dieser beim Rückzug in seiner Gemächer am Abend auf seinen Lippen ein zufriedenes Lächeln über seine Untertanen trug, die ihrerseits ebenfalls erfreut von ihrem neuen Wissensschatz in den Schlaf getragen wurden.

1. August – Pharao besorgt um Gesundheit seiner Frau

Nachdem sich der Gesundheitszustand der Frau des Pharao in den letzten Wochen stetig verschlechtert hatte, machte dieser nun Nägel mit Köpfen, bzw. Steinhaufen mit Spitzen. Denn mehr Sorgen noch als um eine Frau machte er sich um die Tatsache, dass er keinerlei angemessene Grabstätte für sie zu bieten hätte, sollte sich ihre Lage noch weiterhin und bis zu ihrem vorzeitigen Ableben hin verschlechtern.

Um seinen eigenen Ruf und das jenseitige Fortleben seiner Gemahlin zu sichern, entschied sich der Pharao deshalb, auf der Stelle von jeder Stadt eine Pyramide errichten zu lassen. Die prächtigste wird dann, sollte der Fall tatsächlich eintreten, zum Mausoleum für seine Gattin werden. Für die anderen fünf soll ebenfalls ein langfristiges Verwendungskonzept erarbeitet werden – allerdings schienen die bisher eingereichten Ideen (künftige Touristenattraktion, Filmset und Briefbeschwerer) dem Pharao als zu unrealistisch. Weiter Ideen können im Rahmen eines Preisausschreibens bei der Pyramis Vermarktungs-GmbH eingereicht werden.

*Zu Gewinnen gibt es 15 x blauer Lidschatten von Kleopatral sowie als Hauptpreis einen Gutschein für eine Nasenkorrektur von Dr. Sfing‘s Plastische Eingriffe.

1. August – Umsatzhoch für Textilbranche

Mit dem Wochenstart geht es auch in den ägyptischen Basaren hoch her. Nicht nur die kürzliche zu Ende gegangene Modeschau in Tanis,  sondern auch der jüngste Bevölkerungszuwachs ließ die Nachfrage an Nemes-Kopftüchern, Gewändern und Farben nach oben schnellen. Der berühmte Unterägyptische Designer Schan L. kann sich vor Aufträgen kaum noch retten.

Die Wesire der sechs Städte sind hocherfreut über das kulturelle Interesse der neuen Bewohner und die ungewohnte Farbenpracht im Land. Entsprechend der Eigenheiten und Rohstoffverfügbarkeit jedes Gebiets hat sich schnell ein mondäner Farbcode entwickelt, mithilfe dessen sich die Bevölkerung der sechs Städte zu unterscheiden weiß: Die Alexandrier wandeln in Blau neben Theben in Lila, die Assuanisten tarnen sich in Grün und Memphisten in Schwarz. Kario sieht rot und die Luxohren sind in ihrem gelb kaum zwischen der ägyptischen Sonne und Wüste zu unterscheiden.

31. Juli - Trubel in Ägypten

Die stolzen neuen Kleinpyramidenbesitzer (KPB) hielten sich nicht lange in ihren Behausungen auf, bevor es sie nach draußen in die Weiten der ägyptischen Provinzen zog. Mutig erkundeten sie das weitläufige Gebiet vom Tal der Könige über Steinbrüche, Tempel, Paläste und Schatzkammern bis ins Delta des Gelben Nils.

Die meisten KPB zeigten sich sichtlich zufrieden mit ihrer neuen Heimat, Beschwerden gab es abgesehen von einer Bemerkung zur Körnung des Wüstensandes keine. Spätestens das atemberaubende Panorama der nach dem Untergang der Ägyptischen Sonne romantisch beleuchteten Prachtbauten hauchte auch jenen KPB, derer nach der alten Heimat noch der Sinn stand, das verheißungsvolle Gefühl bevorstehender Abenteuer ein.

31. Juli - Sechs Städte erhalten neue Einwohner

Zwei Stahlkamele rollten heute entlang des Nils und setzten 130 neue Einwohner in verschiedenen Städten in Ober- und Unterägypten ab.

Memphis, Kairo, Assuan, Theben, Alexandria und Luxor konnten sich über den Bevölkerungszuwachs freuen. Es wird nicht nur mit wirtschaftlichem Wachstum (Berichten zufolge suchten alle(!) Neuzugezogenen umgehend den Basar auf und eröffneten Konten) gerechnet, sondern auch mit einem kulturellen und architektonischen Aufschwung.

Was letzteren betrifft, waren in den vergangenen Tagen bereits unzählige Bauprojekte in atemberaubender Geschwindigkeit fertiggestellt worden, sodass die Nil-Nation sich über mehr als 50 neue Pyramiden sowie einige erfolgreich errichtete Großobjekte erfreuen kann. Der Starfotograf Spi-Gel Re Flexis hat dazu einige beeindruckende Aufnahmen von seinem fliegenden Teppich aus gemacht.

Drohnenbild

28 Juli - Abermals Karawane gesichtet

Es häufigen sich Sichtungen und Zusammenkünfte von Karawanen in der Gegend. Es wird bereits spekuliert, es handle sich um Vorboten von unmittelbar bevorstehenden Volskwanderschaften. Der Oberinspektosiris versuchte aus allerorts hinterlassen Spuren mehr Erkenntnisse zu gewinnen, doch der Sand ist bereits wieder verweht. Es bleibt spannend.