Monatsandacht August

Bei jeder Kommunikation gibt es einen Absender, einen Empfänger und ein Medium dazwischen, welches die Nachricht überträgt. Ein Beispiel wäre ein Post bei Instagram. Es gibt einen Urheber und einen Empfängerkreis und dazwischen liegt der elektronische Austausch. Hierbei besteht die Gefahr das sie vom Empfänger falsch verstanden wird. Das ist gar nicht so unwahrscheinlich. Kommunikationswissenschaftler gehen davon aus, dass ein hoher Prozentsatz der täglichen, zwischenmenschlichen Nachrichten falsch verstanden werden. Egal ob digital oder analog.

Eine bestimmte Nachricht trägt uns hier im Jugendwerk und wir wollen sie weitergeben. Die frohe Botschaft vom erlösenden Evangelium. Doch auch dies geschieht durch Kommunikation und es besteht die Möglichkeit, dass sie nicht richtig ankommt. Eine große Herausforderung für uns, gerade in diesen Zeiten in dem die Gemeinschaft fehlt und die Kommunikation häufig nur virtuell stattfinden kann.

Übertragen wir das obige Modell mit Absender, Medium und Empfänger auf unseren Glauben so lässt sich feststellen: Der Absender der Botschaft sind nicht wir, sondern Gott, der Vater und Schöpfer selbst. Das Medium ist die Heilige Schrift, das Wort oder die Gemeinschaft in der wir von Gott dem Sohn und Versöhner, als Mittler erfahren. Und der Empfänger? Ja, der Empfänger sind wir alle.

Doch damit die wahre Botschaft auch wirklich ankommt, benötigt es etwas mehr. Gott, als Heiliger Geist selbst, schafft in uns die Gewissheit, dass unser Glaube wahr ist. Darauf sind wir leider angewiesen. Wir können uns Gott und die Botschaft nicht selbst erschließen, sondern müssen auf Offenbarung vertrauen, welche in uns die Gewissheit schafft.

Dies kann sehr entlastend für uns sein. Aus unserem Glauben heraus, erzählen wir von Gott um andere zu animieren an unserer Gemeinschaft teilzuhaben. Ob die Botschaft aber letztlich richtig ankommt, liegt allein in Gottes Händen. Gott selbst stiftet bei uns eine handlungsschaffende Gewissheit, aus der wir leben. Gott ist dabei Absender, Inhalt und Gewissmachender zugleich.

Wir können die frohe Botschaft weiterhin über Facebook, Instagram und co. verbreiten. Ob sie letztlich ankommt, hängt nie an uns allein.

Amen

 

Daniela Kissling, BAK

Monatsandacht Juni

Monatsandacht Juni

Hast du auch ein Lockdown-Hobby entwickelt? Die neuen Lockdown-Hobbys aus meinem Bekanntenkreis sind vielfältig: von kreativen und ruhigen Beschäftigungen wie Malen-nach-Zahlen oder mehr lesen über aktivere Tätigkeiten, wie das Lockdown-Hobby schlechthin, „spazieren gehen“ bis hin zum Home-Workout haben sich viele Menschen, die ich kenne, für neue Dinge begeistern lassen.

Ich für meinen Teil habe meinen grünen Daumen entdeckt. Die beiden Pflanzen auf meiner Fensterbank, die ich bereits vor der Pandemie hatte, haben in der Zwischenzeit viele neue Freunde bekommen. Ich habe viel Spaß daran, die Pflanzen zu pflegen und mich um sie zu kümmern. Neue Blätter, die sich entfalten oder Blüten, die aufgehen sehe ich als Belohnung für die Zeit, die ich investiert habe, um das bestmögliche Klima für meine Pflänzchen zu schaffen.

Doch während mein neues Hobby erblüht merke ich auch, dass Dinge, die mich vor 1 ½ Jahren mit Freude erfüllt haben, jetzt nicht mehr zu meiner Zufriedenstellung möglich sind. Kontakt mit Freunden halten, sich gar in einer Gruppe zu treffen war zeitweise undenkbar. Auch jetzt, wo Treffen bald wieder möglich sein werden, fühlt es sich irgendwie komisch und nicht richtig an. Programm für Jungschar oder Zeltlager vorzubereiten, erfüllt mich nicht mehr mit Vorfreude auf das Ergebnis, sondern eher mit Zweifel, unter welchen Umständen und ob überhaupt das Ereignis stattfinden wird. Bei mir, wie wahrscheinlich bei vielen anderen, drückt das auf die Motivation und zehrt ganz schön an den Kräften. Vorerst fahren wir erstmal auf Sicht.

Aber vielleicht ist das auch okay so. In der Bibel steht: „Alles hat seine Zeit“ (Prediger 3). Und offensichtlich ist momentan nicht die Zeit für große Jungscharaktionen, nicht die Zeit für das beste Zeltlager aller Zeiten und vermutlich auch nicht die beste Zeit von jemandes Leben.

Ja, das ist irgendwie frustrierend und auch wirklich schade, aber es ist „nur“ für eine Zeit, die vorübergehen wird. Anstatt jetzt um die Zeit zu trauern, die wir haben könnten, sollten wir probieren, diese eingeschränkte Zeit zu nutzen, die wir trotz aller Widrigkeiten haben. Das ist nicht gerade leicht, aber mit Gott auf unserer Seite und dem Vertrauen darauf, dass bessere Zeiten kommen werden, glaube ich, dass es ganz gut funktionieren kann.

Mit dem Anspruch, keinen allzu hohen Anspruch zu haben, möchte ich probieren diese Zeit zu gestalten. Ich möchte die Zeit nutzen, um intensiv darüber nachzudenken, wozu denn jetzt diese Zeit ist.  Was hat Gott in dieser Zeit mit mir vor? Werde ich in dieser Zeit das finden, was ich brauche?

Ich weiß es nicht. – Aber ich glaube, es ist zurzeit echt okay, dass sich nicht alles perfekt anfühlt, echt okay, einmal traurig zu sein und auch echt okay, Dinge zu vermissen. Vielleicht ist das jetzt gerade die Zeit, die wir brauchen, um zu überlegen, wie wir unsere Zeit mehr wertschätzen können. Wann sind wir zufrieden mit der Zeit, die wir haben?

Eines lässt sich mit Gewissheit sagen, die Zeiten werden sich wieder ändern.
Schlussendlich hoffe ich, dass meine Pflänzchen die Zeit nach dem Lockdown hoffentlich auch überleben werden und mein Grüner Daumen in einer neuen Zeit bestehen bleibt.

 

Tamara Spiegel

Monatsandacht Mai

Wenn ich diese Zeilen schreibe bin ich müde. Kurz vor 11.00 Uhr abends. Ich sitze an meinem Schreibtisch, will einfach nur noch ins Bett. Ich bin „fertig“ von einem vollen Tag. Von einem Tag voller – allermeist digitaler – Begegnung, voller abgearbeiteter Aufgaben, voller kleiner Augenblicke, die im Gedächtnis bleiben, voller Orte, an denen ich (manchmal auch nur virtuell) war. Es strengt mich an: Die Auseinandersetzung mit immer neuen Corona-Regeln, bundesweite Diskussionen über eine Corona-Notbremse, neue Jugendarbeitsverordnungen, Homeschooling und Homeoffice. Irgendwo dazwischen bewege ich mich; fahre „auf Sicht“.

 

Und ganz ehrlich: So langsam geht mir die Energie aus. „Getrieben“ ist das Adjektiv, das ich auf die Frage, wie ich mich derzeit fühle, diese Woche einmal geantwortet habe. Getrieben von den Erwartungen, den Aufgaben und immer neuen Herausforderungen. Ich versuche einen Schritt nach dem anderen zu gehen und mich immer nur auf eine Sache und dann auf die nächste zu konzentrieren. Das klappt mal besser und mal schlechter. Was mich stresst ist vor allem das Tempo gepaart mit der Fülle der – irgendwie immer neuen – Aufgaben.

 

Kraft – ein Begriff, den ich schon seit ein paar Wochen gedanklich „wiederkäue“, der mir jetzt wieder in den Sinn kommt. Ich frage mich: Woher kommt meine Kraft? Woher kommt die Kraft jeden Morgen aufzustehen? Woher kommt diese Kraft, aus der ich grüne Haken auf meine Jugendwerks- oder Familien-ToDo-Liste setzen kann? Gibt es die eine Kraftquelle oder mehrere? Wenn ja, wo befinden sich diese? Und wie kann ich sie anzapfen?! Dies Fragen stellen sich sicher viele Menschen derzeit.

 

Daher die Frage an dich: Wo liegen die Kraftquellen in deinem Leben? Nutzt du sie oder weißt du, dass es sie gibt, aber lässt sie im Alltag eher links liegen? Was könnte dafür die Gründe sein? Nimm dir dafür doch einen Moment Zeit das zu reflektieren. Vielleicht schreibst du es auch auf. Du wirst sehen: Da kommt einiges zusammen.

 

Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar: Ich habe einige Kraftquellen in meinem Leben.

 

Ich bin dankbar. Dankbar, dass es jemand gibt, der mir zusagt, dass SEINE Kraft gerade in den Momenten ihre volle Kraft entfaltet, in denen wir uns schwach, lustlos, überfordert, müde und ausgelaugt fühlen. Ich wünsche dir, dass du IHN in dein Leben lässt, so dass er diese Schwachheit nutzen und sie ihn Stärke verwandeln kann. Ich wünsche dir, dass du gerade in dieser Zeit GOTTES Wirken spüren kannst.

 

Paulus schreibt in 2. Korinther 9-10 (Übersetzung Basis Bibel)

Aber der Herr hat zu mir gesagt:

»Du brauchst nicht mehr als meine Gnade.

Denn meine Kraft kommt gerade in der Schwäche voll zur Geltung.«

Ich will also gern stolz auf meine Schwäche sein.

Dann kann sich an mir die Kraft von Christus zeigen.

Deshalb freue ich mich über meine Schwäche – über Misshandlung, Not, Verfolgung und Verzweiflung.

Ich erleide das alles gern wegen Christus.

Denn nur wenn ich schwach bin, bin ich wirklich stark.

 

Florian Neuhäuser